Im März 2018 sollten die unterschiedlichen Studentengruppen in einem Wettbewerb gegeneinander antreten. Im November 2017 steckte das vierköpfige Team erstmals die Köpfe zusammen. Sie gliederten sich in verschiedene Aufgabenbereiche wie Konstruktion und Verfahrenstechnik auf. Es begann eine sehr intensive Phase in Patriks Leben. Ideen wurden gesammelt und wieder verworfen. Nächte durchgearbeitet. „Das Projekt war zwar aufwendiger als andere, aber dafür sehr spannend und lehrreich,“ findet er. Bis März 2018 war nun Zeit, das Projekt in die Realität umzusetzen. Rückschläge blieben nicht aus. „Die Ideen abzustimmen, sich zu einigen und alles zu einem großen Ganzen zusammenzufügen war sehr anspruchsvoll.“ Schließlich galt es nicht nur das Fahrzeug zu bauen, sondern auch mit einer innovativen Antriebstechnik zu überzeugen.
Dann kam dem Team die zündende Idee: Wasserstoffperoxid in Kombination mit Eisenchlorid. „Die Stoffe kennt man eventuell auch vom Haare färben,“ erklärt Patrik. „Eisenchlorid ist wie ein Pulver. Wenn man die beiden Elemente zusammenbringt, gibt es eine heftige Reaktion. Das Wasserstoffperoxid zersetzt sich in Wasser und Sauerstoff. Dadurch bleibt zum einen nur Wasser zurück und es entsteht Sauerstoff in gasförmigem Zustand. Der Sauerstoff baut einen Druck auf und mit diesem Druck konnten wir unseren Motor antreiben, der das Fahrzeug in Bewegung setzt. Die Reaktion ist durchaus ein Klassiker, wurde durch uns aber in Form eines homogenen Katalysators verfeinert.“
Auch bei der Wahl des Fahrzeugs setzte das Team auf ein unkonventionelles Modell: eine Mini-Lokomotive im Linde Design mit einem Gehäuse aus dem 3D-Drucker. So war dann auch der Name des Teams schnell gefunden: LoChemotive.
Für die Unterstützung von Linde ist Patrik dankbar. „Linde hat viele materielle Dinge gesponsert. Zum Beispiel ein teures Sicherheitsventil, zudem hatten wir Zugang zur Werkstatt, um Versuche zu fahren. Da hat mich Linde schon sehr unterstützt.“